Montag, 29. Februar 2016

Autobahnmaut

Oftmals fragt man sich ob Gesetze, welche von vornherein zum Scheitern verurteilt sind, eigentlich aus reiner Inkompetenz zustande kommen oder ob ein anderer Grund dahintersteckt. Ein solches Gesetz ist die Einführung der Maut auch für PKWs.

Zu diesem Thema hatte ich schon unzählige Gespräche und mir war von Anfang an klar, dass die Maut "für Verursacher" nur ein vorgeschobener Grund ist. Man hätte ja ganz einfach eine Vignette, wie in anderen Ländern üblich, einführen und an anderer Stelle irgendwelche Steuern entsprechend reformieren bzw. senken können. Das Ganze wäre nicht zu einem derartigen Bürokratiemonster geworden, der Ausbau einer Infrastruktur zur Erfassung der Vignetten wäre nicht nötig gewesen und es wäre vor allem nicht gegen geltendes EU-Recht.

Was also ist der Grund warum man den nun eingeschlagenen Weg geht? Kanzleramtsminister Altmaier hat dies auf dem europäischen Polizeikongress in Berlin gerade kundgetan. Noch bevor das Gesetz in Kraft tritt wird von Ihm eine Verfügbarkeit der anfallenden Daten für weitere Behörden gefordert!

"Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, neu über die Nutzung von Bürgerdaten durch Nachrichtendienste und Sicherheitsbehörden zu diskutieren. Wo Metadaten und persönliche Daten massenhaft anfallen, stoße der Ansatz der "Datensparsamkeit" an seine Grenzen, sagte er auf dem europäischen Polizeikongress in Berlin. Das Konzept der informationellen Selbstbestimmung müsse angesichts der ohnehin produzierten Datenflut und der Terror-Bedrohung neu gedacht werden.
Altmaier forderte außerdem, dass die Mautdaten genutzt werden können, um Straftaten aufzuklären,..." 
Klar auch der Verweis auf den Terrorismus darf in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen. Was das Erfassen von Verkehrsdaten mit Anschlagsprävention zu tun hat bleibt mir allerdings ein Rätsel. Dabei gibt es durchaus Gegner unserer freien Gesellschaft über die man aufklären sollte. Auf welche Seite sich ein Peter Altmaier positioniert sollte nach derartigen Aussagen jedem klar sein.

Repetitive Sounds in Filmen

Ich hatte gestern beim Serien anschauen mal wieder einen Deja Vu Moment als eine bestimmte Sound-Datei abgespielt wurde. Da mir das öfters so geht wurde ich neugierig und fing an im Internet ein bischen nachzuforschen. Und siehe da, es gibt unzählige solcher Beispiele.

Eins der bekanntesten ist der Wilhelm Scream.


Ich muss dabei immer an die Space Marines aus Starcraft denken. Es gibt aber noch einen, meiner Meinung nach, markanteren Schrei den man immer wieder hört, der "howie Scream".


Natürlich lassen sich viele dieser Beispiele auf Sound Sammlungen zurückführen, die in entsprechenden Kreisen zum Grundrepertoire gehören ( ein Beispiel wäre hier das Polizeigebäude aus SimCity 3000). Auch das bewusste Einfügen dieser Geräusche als Hommage an einen Klassiker finde ich super und suche gerne nach derartigen Elementen in Filmen. Das Ganze kann allerdings auch störend wirken, zumal wenn es übertrieben wird, wie man am Beispiel des Tripod Horns aus Krieg der Welten sehen kann.

Mittwoch, 24. Februar 2016

Marco Bülow und TTIP

Marco Bülow, SPD-Abgeordneter des Bundestages, war heute im TTIP Leseraum und hat folgendes zu berichten:
"Mit beklommenen Gefühl bin ich reingegangen, mit Kopfschütteln verlasse diesen Raum. Ich wollte TTIP und seinen Verfechtern zumindest die Chance geben, zu beweisen, dass sie Lehren aus der Intransparenz ziehen und auf die Kritik der Gegner eingehen. Aber hier wurde mir nur eine Täuschung offenbart."
"Mehr denn je bin ich dazu entschlossen, dass dieses Handelsabkommen so nicht durchkommen darf. Dabei geht es längst nicht nur um die Inhalte, sondern auch die Art und Weise wie hier Demokratie und Transparenz mit Füßen getreten wird."
Sein lesenswerter Bericht gibt es hier. Danke auch an Tilo Jung für den Retweet.

How to dismantle a MRI


Samstag, 20. Februar 2016

Verweigerung von Akteneinsicht

Na heute schon gekotzt?

Dieser Beitrag von Christopher Lauer könnte helfen.

Darin beschreibt er wie ihm von der Verwaltung der Berliner Innenverwaltung sein Recht auf Akteneinsicht, im Bezug auf den Polizeieinsatz am 13. Januar 2016, verwährt wird.

Apple vs FBI

Ich bin ja immer wieder aufs Neue überrascht wie schlecht unsere Medien arbeiten. Da erscheint momentan ein Artikel nach dem Anderen in sämtlichen Zeitungen und macht kostenlos Werbung für Apple. Man könnte meinen es hätte nie einen Edward Snowden gegeben. Und das Schlimme daran, es gibt immer einige die diese Geschichte auch noch fressen.
"Einfach Hut ab dass Apple als eines der letzten Unternehmen den Datenschutz so ernst nimmt - dafür zahle ich gerne, während die androider alle ihre Daten von vornerein zum Fenster rauswerfen."
"Ich verwende iPhones, Mac Computer und iPads auch weil sie sicher sind."
"Man kann nur raten, dass Apple standhaft bleibt und den Weg in den totalen Überwachungsstaat nicht mitmacht."

Dabei war Apple von Anfang an bereit die Daten wie üblich freizugeben. Sie baten lediglich das ganze, ebenfalls wie immer, unter Verschluss zu halten. Es war das FBI was die Geschichte dann öffentlich machte, wodurch sich Apple gezwungen sah den guten Ruf ihrer Marke zu verteidigen. Dank Snowden wissen wir zudem dass sämtliche Daten bereits den Behörden zur Verfügung stehen. Zumal dies ein Fall der nationalen Sicherheit mit Verbindungen ins Ausland darstellt, was wiederum dem FBI ermöglicht offiziell Hilfe bei der NSA zu ersuchen.

Auch in diesem Fall meldet sich Snowden per Twitter zu Wort und stellt fest:
1. Das FBI hat sämtliche Verbindungsdaten.
2. Das FBI hat bereits Backups der Handys bis 6 Wochen vor dem Anschlag.
3. Das Hauptinteresse, laut FBI, ist die Kommunikation mit Kollegen, welche das FBI dank deren Handys bereits hat.
4. Das Handy um was es geht ist ein Geschäftliches, was bedeutet es stand bereits unter Überwachung durch den Arbeitgeber. Das Handy welches eventuell zusätzliche Informationen enthalten könnte wurde bereits physisch vernichtet.
5. Es existieren Möglichkeiten zum Zugriff auf diese Geräte ohne auf die Hilfe des Herstellers angewiesen zu sein.

Welches Interesse aber hat das FBI die ganzen Vorgänge publik zu machen? Wie bei der deutschen Vorratsdatenspeicherung ersichtlich, ist eine Exekutive immer daran interessiert möglichst viele Mittel und Wege zur Verfügung zu haben. Und wie es der Zufall will gibt es derzeit eine Initiative in den USA eben jenen Weg, der gerichtlichen Anordnung zur Datenentschlüsselung, per Gesetz zu erlassen.

Am Ende also eine Win-Win-Situation für beide Seiten.

Der sogenannte Krypto-Krieg tobt momentan an mehreren Fronten, nicht nur zwischen Apple und dem FBI. Was die ganzen Auseinandersetzungen jedoch gemein haben ist, dass betroffene Firmen erst aktiv werden, wenn dies öffentlich stattfindet und ihr Ruf eventuell leiden könnte. Eine Herausgabe von Benutzerdaten findet bereits seit vielen Jahren stillschweigend statt.

Hier noch eine weitergehende Analyse.